Festveranstaltung „70 Jahre VVN“

geschrieben von Thomas Willms

7. März 2017

Vom 15. bis 17. März 1947 tagte die „1. Interzonale Länderkonferenz der VVN“ in Frankfurt am Main und die dort versammelten Vertreter_innen  von 250.000 Überlebenden des faschistischen Terrors – so heißt es im Konferenzprotokoll – beschlossen die Bildung eines Gesamtdeutschen Rates. Die folgenden Jahre verliefen bekanntermaßen ausgesprochen turbulent: Kalter Krieg mit der Bildung zweier Staaten, Restauration, Remilitarisierung und zeitweise Verbot, bzw. Verbotsverfahren in der BRD, Auflösung der VVN in der DDR. Nach der „Wende“ dauerte es 12 Jahre bis sich die ehemaligen Ost- und Westverbände zur heutigen bundesweiten Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes/ Bund der Antifaschisten zusammenschlossen. Mit rund 6.000 Mitgliedern ist die VVN-BdA heute die größte Generationen und Spektren übergreifende antifaschistische Organisation in der Bundesrepublik Deutschland und arbeitet im Bündnis mit unterschiedlichen Partnerorganisationen gegen das Vergessen, gegen neofaschistische Umtriebe und neue Rechte noch immer für die neue Welt des Friedens und der Freiheit, der sich die befreiten Häftlinge von Buchenwald im April 1945 verpflichtet haben. Mit einer Festveranstaltung am Vorabend unseres Bundeskongresses wollen wir den 70. Geburtstag der VVN feiern; wir blicken zurück und stellen uns den aktuellen Herausforderungen.

Festveranstaltung 001

Mitglieder und Freunde der VVN-BdA sind herzlich eingeladen, an der Festveranstaltung aus Anlass von 70 Jahren VVN teilzunehmen.

Programm

  • Eröffnung durch die Bundesvorsitzende der VVN-BdA, Cornelia Kerth
  • Grußreden von Beate Klarsfeld (Paris) und vom Präsidenten der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR), Vilmos Hanti (Budapest)
  • Grußwort von Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt/Main
  • Es musizieren die Roma und Sinti-Philharmoniker
  • Stephan Körzell (DGB Bundesvorstand) hält eine Laudation auf die 70-jährige VVN
  • Es singt der Frankfurter DGB-Chor
  • Dr. Ulrich Schneider (Bundessprecher der VVN-BdA): Historischer Rückblick auf die 70 Jahre der VVN
  • Es tritt auf der Berliner Reggae- und Hiphop-Künstler Filou
  • Ein Talk über Gegenwart und Zukunft der VVN-BdA, geführt von vier VVN-BdA-Mitglieder aus zwei Generationen.

Flyer „70 Jahre VVN“

Programm des Bundeskongresses

geschrieben von Thomas Willms

7. März 2017

Am 31. März 19.30 Uhr beginnt der 6. Bundeskongress der VVN-BdA im Haus Gallus in Frankfurt/Main mit einer öffentlichen Festveranstaltung „70 Jahre VVN“.  Delegierte und Gäste des Bundeskongresses, die bereits am Nachmittag anreisen, sind eingeladen den “Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945″ in der Rossertstr. 9 zu besuchen (um Anmeldung beim Studienkreis wird gebeten). Am 1. April beginnt der eigentliche Kongress um 9.30 Uhr (Anmeldung ab 8.00 Uhr) und endet am Sonntag um 13.00 Uhr. Auf dem Bundeskongress wird auch erstmalig die neue Ausstellung „Der Arm der Bewegung – Die „Alternative für Deutschland““ vorgestellt.

Die wichtigsten Unterlagen zum Kongress können hier heruntergeladen werden:

Anfahrtsbeschreibung: Anfahrt-Gallus

Festveranstaltung „70 Jahre VVN“

Tagesordnung und Zeitplan: Zeitplan Buko

Rechenschaftsbericht: Rechenschaftsbericht 2017

Antragsmappe: Alle Anträge Bundeskongress 2017

 

Keine Ehrung der lettischen Waffen-SS / Internationale Protestkundgebungen

geschrieben von Thomas Willms

17. Februar 2017

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Am 16. März wird es in der lettischen Hauptstadt Riga – wie jedes Jahr seit 1991 – zu einem Gottesdienst, einem Ehrenmarsch und einer fahnengesäumten Kundgebung am Freiheitsdenkmal zu Ehren der lettischen Einheiten der Waffen-SS kommen.

Alte-Kameraden

Alt Kameraden, Foto: r-mediabase

Lettland gehört mit Estland, Litauen, der Ukraine und Bulgarien zu den osteuropäischen Staaten in denen Einheiten der Waffen-SS und andere mit den Nazis kollaborierende antisemitische Todesschwadronen als nationale Idole gefeiert werden. Dies geschieht mit staatlicher Duldung und teilweise offener Unterstützung durch Behörden.   Der Rigaer „Ehrenmarsch“ ist eine unerhörte Provokation für die Angehörigen der Opfer der lettischen Polizei und SS-Verbände und für die jüdische, russischsprachige und andere Minderheiten im Land. Er steht nicht nur im Gegensatz zu den Grundwerten der Europäischen Union, deren sonstige Vorzüge der lettische Staat andererseits gerne entgegennimmt, sondern ist auch eine Provokation gegenüber der Russischen Föderation und damit eine Gefahr für den Frieden in Europa.   In Lettland werden antifaschistische Demonstrant*innen erheblichen Repressalien (Telefonüberwachung, Reisebeschränkungen, Behördenschikanen, Polizeiwillkür, staatliche Einflussnahme auf Hotels und Veranstaltungsunternehmen) ausgesetzt. Dies gilt auch für Unterstützer*innen, die aus Deutschland und anderen Ländern anreisen.

Fahnenspalier-im-Schneetreiben

Fahnenspalier-im-Schneetreiben, Foto: r-mediabase

Umso wichtiger ist es, auch 2017 Solidarität mit den lettischen Antifaschist*innen  zu zeigen. Die VVN-BdA und die Mitgliedsverbände der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) rufen dazu auf, nach Riga zu reisen und am 16. März an der antifaschistischen Kundgebung teilzunehmen.   Gleichzeitig rufen sie dazu auf am 15. März

  • in Rom, Brüssel, Budapest und Athen

vor lettischen Botschaften und Konsulaten in Europa gegen die Verherrlichung von NS-Kollaborateuren und Massenmördern zu protestieren und Freiheit für Lettlands Antifaschist*innen zu fordern.   Die VVN-BdA ruft auf zu Mahnwachen vor der lettischen Botschaft und den Honorarkonsulaten in

  • Berlin, Bremen, Hamburg, Frankfurt, München, Künzelsau und Düsseldorf.

Wir fordern:

  • Schluss mit der Ehrung von NS-Kollaborateuren und Mördern!
  • Anerkennen der baltischen Beteiligung am nazistischen Völkermord!
  • Freiheit für „Lettland ohne Nazismus“!
  • Wir rufen für den 15. März auf zu Protestkundgebungen vor der lettischen Botschaft und lettischen Konsulaten!

    (Informationen zur Anreise nach Riga über: bundesbuero@vvn-bda.de oder 030-5557-9083-2)

Versagt vor der Geschichte – Zum NPD-Verbotsurteil

geschrieben von Cornelia Kerth

17. Januar 2017

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An allen Gedenktagen an die Opfer des NS-Regimes, so sicher auch am bevorstehenden 27. Januar, werden von den politisch Verantwortlichen in Deutschland Reden gehalten in denen man die Verbrechen des deutschen Faschismus benennt und ein „Nie wieder!“ verspricht.   Aber wenn es darauf ankommt, die Konsequenzen aus den Millionen Opfern dieses verbrecherischen Regimes zu ziehen und zwar die allereinfachste und naheliegendste, nämlich dass die dafür verantwortlichen politischen Kräfte nie Gelegenheit erhalten dürfen einen erneuten Anlauf zur Errichtung eines ähnlichen menschenfeindlichen Regimes zu errichten, wird versagt.

 

Es wird aber nicht einfach aus Unvermögen, sondern, wenn man das Anti-Verbots- Trommelfeuer der letzten Monate in Politik und Medien betrachtet, es wird vorsätzlich versagt. Eine neo-nationalsozialistische Partei soll es in Deutschland geben dürfen, das ist die Quintessenz all dieser Aktivitäten.

 

Zu den historischen Verbrechen des deutschen Faschismus kommen noch hinzu die knapp 200 Toten seit 1990 und die rassistischen Mobilisierungen der letzten zwei Jahre bei denen die NPD eine wesentliche Rolle gespielt hat. Sie hat Strukturen, Ideologie und hasserfüllte Parolen zur Verfügung gestellt, was sogar noch aus Steuermitteln finanziert wird. Das macht deutlich, dass von der NPD Gefahr ausgeht unabhängig davon, ob sie in Parlamenten sitzt oder nicht.   Außerdem wurde vorsätzlich darauf verzichtet, dem völkischen Nationalismus wie er auch durch die AfD vertreten wird, einen Riegel vorzuschieben.

 

Dazu sagen wir Nein: Faschismus gehört verboten, weil er keine Meinung ist, sondern ein Verbrechen. Die NPD hat, ebenso wie andere faschistische Gruppierungen keinen Anspruch auf Legalität.   An dieser Lehre der Geschichte halten wir fest.

 

Cornelia Kerth Bundesvorsitzende   Karlsruhe, 17.01.17

Persönliche Erklärung vor dem Verwaltungsgericht Wiesbaden

geschrieben von Silvia Gingold

12. Januar 2017

Es ist jetzt mehr als 40 Jahre her, da ich schon einmal vor Gericht mein Grundrecht auf freie Meinungsäußerung einklagen musste. 1975 war ich aus dem Schuldienst entlassen worden auf der Grundlage von „Erkenntnissen“ des Landesamtes für Verfassungsschutz Hessen, die dieses Amt seit meinem 17.Lebensjahr über mich gesammelt hatte. Es waren Aktivitäten wie z.B. die Teilnahme an Demonstrationen gegen den Krieg in Vietnam oder mein Eintreten für gleiche Bildungschancen, die als Beleg für angeblich „verfassungsfeindliche“ Aktivitäten galten.

 

Dass ich heute – inzwischen  Rentnerin – immer noch oder wieder unter Beobachtung des „VS“ stehe und zwar ausschließlich wegen meiner antifaschistischen und friedenspolitischen Aktivitäten empfinde ich als Skandal. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die  Verfolgungen durch die Nazis ausgesetzt war. Nach Deutschland aus der Emigration zurückgekehrt, war meine Familie ab 1956 erneut Repressalien ausgesetzt: Hausdurchsuchung am Tag des KPD-Verbots, Entzug der deutschen Staatsangehörigkeit,  Bespitzelungen durch den „Verfassungsschutz“, – erst meine Eltern, dann auch ich –  Berufsverbot.

 

Schon vor 40 Jahren erklärte ich vor Gericht und tue es heute wieder: Meine Einstellung zur Hessischen Landesverfassung und zum Grundgesetz ist im Wesentlichen geprägt worden durch die Erfahrungen meiner Eltern. Sie haben sich im Kampf gegen den Faschismus für jene demokratischen Grundrechte eingesetzt, die im Grundgesetz und in der hessischen Verfassung ihren Niederschlag gefunden haben. Ihr leidenschaftlicher Kampfum diese Grundrechte ist die Schlussfolgerung aus den Erfahrungen mit dem ungeheuerlichen Menschheitsverbrechen des faschistischen Regimes auch an meiner Familie. Ein Teil meiner Familie wurde in den Gaskammern von Auschwitz ermordet. Meine Schwester, damals 2 jährig musste, um vor diesem drohenden Schicksal geschützt zu werden, bis zum Kriegsende versteckt und von meinen Eltern getrennt leben.

 

Mein Vater wurde von den Nazis verhaftet, schwer gefoltert und ist nur durch seine Flucht dem Tod entgangen. Können Sie sich unter diesem Hintergrund vorstellen, wie es sich für mich anfühlt, wenn ich heute wegen Lesungen aus der Biographie meines Vaters, wegen meines Einsatzes gegen Neonazis, gegen Ausländerhass und Rassismus, gegen Militarisierung, Waffenexporten und Kriegseinsätzen der Bundeswehr bespitzelt und als verfassungsfeindlich kriminalisiert werde?   Das Landesamt für Verfassungsschutz wirft mir vor: „Dabei setzt sie den aus ihrer Familiengeschichte resultierenden extremen öffentlichen Bekanntheitsgrad bei ihrer Zusammenarbeit mit extremistischen Gruppen ‚medien- und werbewirksam ein’“ Zu dieser – wie ich finde respektlosen und herabwürdigenden Einstellung gegenüber meinen Eltern –  sage ich: Ja, diese Erfahrungen meiner Eltern setze ich dafür ein, dass sich das, was sie erleben mussten, nie wiederholt. Schließlich waren es in erster Linie die Verfolgten, Zeugen der Naziverbrechen, die Gefolterten in den Konzentrationslagern, die Widerstandskämpfer, die dafür gesorgt haben, dass die Nazivergangenheit nicht in Vergessenheit geraten ist. Sie haben verhindert, dass ein Schlussstrich unter die Vergangenheit gezogen wurde, wie es viele nach 1945 am liebsten gehabt hätten. Mein politisches Engagement gilt diesem  Ansinnen der Zeitzeugen.

 

Besonders skandalös empfinde ich es, wenn der „Verfassungsschutz“ als Rechtfertigung für seine Beobachtung meine Aktivitäten für die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) heranzieht. Es wird behauptet: „Bezüglich dieser Organisation liegen tatsächliche Anhaltspunkte für linksextremistische Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung vor.“ Mein Vater gehörte mit anderen Überlebenden der Konzentrationslager und des Widerstands in Hessen zu den Gründungsmitgliedern dieser antifaschistischen Organisation, deren Ziel es war und immer noch ist, die Erinnerungen an die Verbrechen der Nazis und den Widerstand gegen dieses Regime zu bewahren und die Wachsamkeit zu schärfen gegen alle Erscheinungen des Nationalismus, des Rassismus, des Antisemitismus und Militarismus. Zu den Grundaussagen der Organisation gehört der „Schwur von Buchenwald“ – gesprochen von den Überlebenden KZ-Häftlingen im April 1945. Selbst der US-Präsident Barack Obama würdigte bei seinem Besuch in der KZ-Gedenkstätte dieses Vermächtnis. Diesen Schwur von Buchenwald missbraucht das Landesamt für Verfassungsschutz als Beleg für  linksextremistische Bestrebungen der VVN.

 

In der Begründung des VS für die Nichtvorlage oder Schwärzungen von Akten heißt es u.a.: „Zudem handelt es sich um hochsensibles Aufkommen, da die Informationen aus persönlichen Gesprächen gewonnen wurden.“ Und an anderer Stelle: „Die in den Akten dokumentierten, hier nicht vorgelegten Erkenntnisse stammen aus nachrichtendienstlichen Erkenntnisquellen, die durch sachkundige Mitarbeiter des LfV überprüft und bewertet worden sind… Ihr Offenlegen im gegenständlichen Verwaltungsstreitverfahren würde Rückschlüsse auf die Art der Erkenntnisquellen zulassen, die zu Gefahren für Leib und Leben von Personen führen könnten…“ Können Sie sich vorstellen, wie es sich für mich anfühlt, wenn sich die Beobachtung meiner Person nicht nur auf öffentlich zugängliche Quellen stützt, sondern die Bespitzelung auch in persönlichen Gesprächen meines  Umfelds bis hin zum Ausspähen meiner e-mail- Korrespondenzen stattfindet, wie dies ebenfalls in der Sperrerklärung eingeräumt wird? Und wie es sich für mich anfühlt, wenn der Eindruck erweckt wird, es handle sich bei mir um eine gefährliche Person, die gar eine reale Bedrohung für Mitarbeitende des VS darstellt? Angesichts der tatsächlichen terroristischen Bedrohung  durch fremdenfeindliche und rassistische Gewalttaten, NSU-Morde oder Anschläge, wie auf den Weihnachtsmarkt in Berlin empört mich eine solche Unterstellung und macht mich fassungslos.

 

Ich erhoffe mir von diesem Verfahren, dass das Gericht die Rechtswidrigkeit der Beobachtung und Bespitzelung meiner Person durch den „Verfassungsschutz“ feststellt und die Löschung aller über mich gesammelten Daten anordnet. Ich erwarte dass Sie meinem durch die Verfassung geschützten Recht auf Meinungsfreiheit Geltung verschaffen.

Aus Fremden müssen Nachbarn werden – Wir trauern um Zygmunt Bauman

geschrieben von Hans Coppi und Kamil Majchrzak

11. Januar 2017

    Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus besuchte am 6. Mai 2015 der polnische Soziologe und Widerstandskämpfer zusammen mit der Soziologin Aleksandra Jasińska-Kania die Berliner VVN-BdA. Gemeinsam mit einer Gruppe junger polnischer und deutscher Antifaschistinnen und Antifaschisten tauschten wir uns über die Notwendigkeit der Bewahrung der Erinnerung an die Shoah und die Bewahrung der Werte des antifaschistischen Widerstandes aus. Zygmunt Bauman war einer der weltweit anerkanntesten Soziologen.

Foto: Andreas Domma

Foto: Andreas Domma

1939 bei Kriegsausbruch floh der 14-Jährige aus Poznań in die UdSSR. 1944 trat er der in der Sowjetunion formierten 1. Polnischen Armee unter General Zygmunt Berling bei, die aus Sibirien-Deportierten und Flüchtlingen bestand. Er kämpfte u. a. am Pommernwall, wo er mit der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet wurde. Trotz Verwundung bei Kolberg meldete er sich zum 1. Mai freiwillig zum Sturm auf Berlin. Nach dem Krieg wurde seine 4. Jan-Kiliński-Division in den Korps der Inneren Sicherheit (KBW) überführt, wo er als Major diente. Während der antisemitischen Säuberungen im Zuge des sogenannten Slánský-Prozesses wurde er aus dem Sicherheitsapparat entlassen und begann ein Soziologie-Studium. Baumans soziologische Auseinandersetzung mit dem Holocaust begann relativ spät. Große Bedeutung hatten die Erlebnisse seiner damaligen Ehefrau Janina Bauman, die das Ghetto überlebte. Während ihr Vater als Reserve-Offizier in Katyń ermordet wurde, scheiterten aufgrund ihrer jüdischen Herkunftihre Bemühungen, während des Warschauer Aufstandes in die Armia Krajowa (Heimatarmee) aufgenommen zu werden.

 

Als Janina 1986 in London ihre Aufzeichnungen „Winter in the Morning“ [„Als Mädchen im Warschauer Ghetto“] veröffentlichte, strich sie aus dem Buch mehrere Passagen, die den Antisemitismus in Polen betrafen, u. a. die Schilderung ihrer Rückkehr nach Warschau nach mehreren Jahren im Versteck. Auf der Überfahrt wurde sie mit den Worten begrüßt: „Unglaublich! Sie sind noch immer da. Diesen deutschen Pfuschern gelang es doch nicht, alle zu vergasen!“ Diese Erinnerungen und das Bewusstsein, dass in Polen nach der Befreiung mehr als 2000 überlebende Jüdinnen und Juden ermordet wurden, finden sich auch in Baumans Studie „Dialektik der Ordnung“ wieder: „Was zum Vorschein kam, geht nicht nur die Urheber, die Opfer und die Zeugen des Verbrechens etwas an, sondern ist von größter Bedeutung für alle, die heute leben und auch in Zukunft leben wollen.“ Bauman unterstrich, dass der Völkermord keine Unterbrechung im Lebenslauf der Rechtsstaatlichkeit darstellte, sondern der planmäßige Mord an den europäischen Juden im Namen des Rechts und Ordnung geschah.

 

Er kritisierte den in der osteuropäischen Geschichtspolitik populären Begriff der „Wahrheit“: „Das ist gefährlich, denn selektive Erinnerungen werden als Wahrheit und einzige Wahrheit ausgegeben.“ Ironisch fügte er hinzu: „Eure Arbeit als soldiers of history ist deshalb wichtig. Ihr versucht, Widerstand und Verfolgung gegen das Nazi-Regime vor dem Vergessen zu bewahren. Denn Geschichte ist heute keine Kultur des Lernens mehr, sondern eine des Vergessens.“ Bauman hob hervor, dass er erst spät entdeckte, „[D]ass die Ursprünge des Faschismus in unserer universellen Art zu denken liegen: dem Projekt der Moderne. Eines der gefährlichsten Elemente der Nazi-Ideologie ist die Idee vom ‚unwerten Leben‘. Dieses wurde nicht nur auf Nationen bezogen, nicht nur Juden oder Homosexuelle. Es wurde auch gegenüber ‚reinen‘ Deutschen angewendet, die auf die eine oder andere Weise als defekt erklärt wurden.“ Und er mahnte: „Vergesst nicht, dass ihr mit einem Feind kämpft, der weitaus stärker ist als Faschisten-Gruppen. Es sind nicht nur die Neonazis! Ihre wesentliche Stütze ist weit breiter als sie selbst. Sie nähren sich von unserer Kultur, und unsere Kultur ist in vielerlei Hinsicht sehr unangenehm falsch. Wenn ihr wirklich dieses immer wiederkehrende Phänomen mit seinen Wurzeln vernichten wollt und die Auferstehung der extremen Rechten mit dessen Konzept des ‚unwerten Lebens‘ verhindern wollt, dann müsst ihr auch etwas gegen die Art, wie wir leben, unternehmen. Ihr dürft es nicht als isoliertes Phänomen betrachten, es hat weitreichendere Verästelungen.”

 

Zu der „Flüchtlingskrise“ befragt, äußerte sich Zygmunt Bauman in einem bemerkenswerten Interview im „Spiegel“ 36/2016: „Angst, Hass, Ressentiment und Ausgrenzung setzen eine sich selbst erfüllende Prophezeiung in Gang. Inklusion und Integration sind die stärksten Waffen des Westens. Es gibt keinen anderen Ausweg aus der Krise, in der die Menschheit sich befindet, als Solidarität. Die Entfremdung, die Barriere zwischen uns und den Fremden, den Etablierten und den Außenseitern, muss überwunden werden. Der erste Schritt dazu ist die Aufnahme eines Dialogs. Aus Fremden müssen Nachbarn werden.“

nonpd – NPD-Verbot muss kommen!

geschrieben von Dr. Ulrich Schneider, Bundessprecher der VVN-BdA

20. Dezember 2016

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    Für den 17. Januar 2017 hat das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) das Urteil für das vom Bundesrat beantragte Verbot der neofaschistischen NPD angekündigt. Als die Bundesländer erneut den Verbotsantrag stellten, nachdem das erste Verfahren wegen formaler Fehler abgewiesen wurde, hatten sie mit vielen guten Gründen auf den verfassungswidrigen Charakter von Programmatik und Praxis der NPD hinweisen können. Auch wenn sich die Bundesregierung und der Bundestag dem Verfahren formell nicht anschlossen, gab es keinen Zweifel, dass diese Partei nicht auf dem Boden des Grundgesetzes steht. Seit einigen Tagen geistern nun Spekulationen durch die Medien über ein mögliches Urteil, die uns als antifaschistische Organisation alarmieren müssen. „Juristische Experten“ spekulieren angesichts der unterschiedlichen politischen Präsenz der NPD ganz offen über ein regionales Teilverbot der Partei. Sie leiten das aus der inhaltlichen Tendenz der mündlichen Beweisaufnahme ab. Dabei kennt das deutsche Parteiengesetz eine solche Möglichkeit überhaupt nicht. Andere begründen bereits ein negatives Urteil damit, dass europäisches Recht ein Parteienverbot nicht kenne, wobei die NPD doch für sich das deutsche Parteienprivileg in Anspruch nimmt. 05 Die VVN-BdA, die 2007 die Kampagne „nonpd“ initiiert hat, bei der sich über 175.000 Menschen ein NPD-Verbot eingesetzt haben, ist in Sorge, dass mit diesen medialen Spekulationen ein negatives Urteil des BVerfG publizistisch vorbereitet werden soll.   Wir sagen dazu in aller Klarheit:

  • Wer die antifaschistischen und demokratischen Wurzeln des Grundgesetzes ernst nimmt, kann nur ein Verbot der neofaschistischen NPD aussprechen.
  • Wer der NPD bescheinigt, sie sei Teil des „demokratischen Parteienspektrums“, der legitimiert damit deren Ideologie des Rassismus, Antisemitismus und der gesellschaftlichen Ausgrenzung von Minderheiten.
  • Wer die NPD legitimiert, der akzeptiert damit auch die zunehmenden gewalttätigen Ausschreitungen gegen Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund, wie wir sie verstärkt in den vergangenen Monaten erleben mussten.

Wir erwarten daher vom Bundesverfassungsgericht ein klares Signal gegen die NPD, das dem Grundgesetz – insbesondere Artikel 1 „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – Rechnung trägt.

Erdoğan isolieren!

geschrieben von Bundessprecherkreis der VVN-BdA

20. Dezember 2016

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Solidarität mit den fortschrittlichen Kräften in der Türkei

 

Am 7. Juni 2015 verloren der türkische Präsident Erdoğan und seine Partei, die AKP, ihre absolute Mehrheit im Parlament. Die HDP, die Demokratische Partei der Völker hatte mit 13,8 % der Wählerstimmen als erste mehrheitlich kurdische Partei die 10 %-Hürde überschritten und 80 der 550 Sitze im Parlament gewonnen.

 

Ende Juli 2015 erklärte Erdoğan den Friedensprozess für beendet, seit August 2015 führt er erneut Krieg gegen die kurdische Bevölkerung im Südosten der Türkei. Die Angriffe durch Polizei und Militär folgen immer dem gleichen Muster: eine Ausgangssperre wird verhängt, Strom, Gas, Wasser und Internetverbindungen werden unterbrochen, anschließend folgen Raketen- und Bombenangriffe auf die betroffenen Städte oder Stadtteile. Scharfschützen schießen auf jeden, der sich bewegt.

 

Die Anwältinnen Britta Eder und Petra Dervishaj haben in Zusammenarbeit mit dem Verein für Demokratie und internationales Recht MAF-DAD und im Namen zahlreicher weiterer Personen und Organisationen gegen Erdoğan und weitere Verantwortliche für die in diesem Zusammenhang verübten Massaker im Juni 2016 bei der Generalbundesanwaltschaft Strafanzeige wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gestellt.

 

Wir verlangen, dass das Verfahren nach dem deutschen Völkerstrafgesetzbuch zügig eröffnet wird!

 

Amnesty International schreibt in seinem Jahresbericht für 2015:

 

„Nach den Parlamentswahlen im Juni 2015 und dem erneuten Ausbruch bewaffneter Auseinandersetzungen zwischen der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) und den türkischen Streitkräften im Juli verschlechterte sich die Menschenrechtssituation zunehmend. Die Medien waren 2015 beispiellosen Repressalien ausgesetzt und die Meinungsfreiheit wurde erheblich eingeschränkt, auch im Internet. Die Behörden verletzten das Recht auf Versammlungsfreiheit. … Die Unabhängigkeit der Justiz wurde weiter untergraben. Bei Selbstmordanschlägen, die der bewaffneten Gruppe Islamischer Staat (IS) zugeschrieben wurden, und die sich gegen linke und pro-kurdische Aktivisten und Demonstrierende richteten, wurden 139 Menschen getötet. …“

 

Das alles war bekannt, als Bundeskanzlerin Merkel im Herbst 2015 mit Erdoğan den Deal  verhandelte, mit dem Erdoğan gegen Milliarden-Zahlungen in seine Kriegskasse Europa die Flüchtlinge vom Hals hält. Gleichzeitig wurde der Türkei die Aufnahme in die Liste der „sicheren Herkunftsländer“ in Aussicht gestellt.

 

Das ist und bleibt ein Skandal.

 

Das Abkommen mit dem Diktator muss gekündigt werden, Flüchtende müssen in Europa aufgenommen werden, Asyl ist ein Menschenrecht!

 

Wir alle haben verfolgt, wie seit dem Putsch, dessen Urheber nach wie vor nicht bekannt sind, Massenverhaftungen, Folter, Massenentlassungen im öffentlichen Sektor in der Türkei zum Alltag geworden sind und wie jede kritische Meinungsäußerung sofort mit massiver Repression verfolgt wird.

 

In der Nacht auf den 4. November 2016 wurden mehrere Abgeordnete der HDP, darunter die Vorsitzenden Figen Yüksekdağ und Selahattin Demirtaş festgenommen und werden seitdem in Untersuchungshaft festgehalten. Unter anderem wird ihnen von den türkischen Behörden Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Dagegen hat sogar Außenminister Steinmeier offiziell durch Einbestellung des türkischen Gesandten protestiert. Das genügt nicht.

Am 12. Dezember wurden weitere 235 Vertreter_innen der HDP bei Razzien verhaftet, Büros der Partei, u. a. in Istanbul, wurden verwüstet.

Selahattin Demirtaş und Figen Yüksekdağ

 

Angesichts der unübersehbaren Entwicklung der Türkei zu einer Diktatur ist jede Unterstützung der türkischen Regierung einzustellen.

 

Die VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten steht fest an der Seite der fortschrittlichen Kräfte in der Türkei.

 

Deutsche Großmachtträume platzen lassen!

geschrieben von Ulrich Sander, Bundessprecher der VVN-BdA

4. Oktober 2016

 

Die Kämpfe um die künftigen Machtverhältnisse auf der Welt haben längst begonnen.  Die Regierenden Deutschlands möchten dabei „neue Verantwortung übernehmen“. Viele der Kriege, vor denen Millionen Menschen auf der Flucht sind, finden vor dem Hintergrund dieser Auseinandersetzung statt und in vielen dieser Kriege ist die Bundeswehr bereits im Einsatz. Auch eines der vier Bataillone, die nach den Beschlüssen des Warschauer NATO-Gipfels im Juli 2016 ständig an der russischen Grenze stationiert sein werden, wird unter deutschem Kommando stehen.

grossmachtAuf zu neuen militärischen Abenteuern?

Im Juli 2016 hat Verteidigungsministerin von der Leyen das neue „Weißbuch“ vorgestellt, in dem die politischen Grundlagen für die künftige Entwicklung der Bundeswehr festgelegt sind. Was zu befürchten war, wird darin bestätigt: Mit seiner Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2014, in der er verkündete, Deutschland sei „auf dem Weg zu einer Form der Verantwortung, die wir noch nicht eingeübt haben“, hat Bundespräsident Gauck einen grundlegenden Kurswechsel in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik angekündigt.

Mit dem Weißbuch wird der damals auch von Außenminister Steinmeier und von der Leyen formulierte militärische Führungsanspruch zur offiziellen Regierungspolitik.

Aufrüstung wird zum Milliardengrab

So heißt es im „Weißbuch“: „Deutschland ist ein in hohem Maße global vernetztes Land, das aufgrund seiner wirtschaftlichen, politischen und militärischen Bedeutung, aber auch angesichts seiner Verwundbarkeiten in der Verantwortung steht, die globale Ordnung aktiv mitzugestalten.“ Entsprechend muss die Bundeswehr aufgerüstet werden. Ziemlich gleichzeitig mit Gaucks „bahnbrechender“ Rede erteilte von der Leyen den Auftrag zur Überprüfung der Rüstungsprojekte der Bundeswehr. Das Ergebnis führte zur öffentlichen Skandalisierung eines angeblich maroden Ausrüstungsstands, der nun bis 2030 mit 130 Milliarden Euro für neues Kriegswerkzeug behoben werden soll.

Rüstungsproduktion und -export sind wesentliche Fluchtursachen

Hier kommt Wirtschaftsminister Gabriel ins Spiel, der den Erhalt der „rüstungstechnologischen Kernkompetenzen“ zum zentralen außen- und sicherheitspolitischen Interesse der Bundesrepublik Deutschland erklärt. Da die deutsche Rüstungsindustrie aber von deutschen Aufträgen allein nicht leben kann, werden Rüstungsexporte zur Staatsräson.

Weltweit sind mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht, Fluchtgrund Nummer 1 sind nach wie vor Kriege. Dass im Jahr 2015 so viele Rüstungsgüter exportiert wurden wie in keinem Jahr zuvor, straft alle Reden von der Bekämpfung der Fluchtursachen Lügen.

Bundeswehr ist kein „normaler Arbeitgeber“

Weil die Bundeswehr in immer mehr Kriegen „Verantwortung“ übernimmt, fehlt es an Personal, das mit zynischen Plakat-Kampagnen, in Schulen, Arbeitsämtern und Jobcentern rekrutiert werden soll. Jugendlichen wird das Kriegshandwerk als Mischung aus Abenteuer und Lebensperspektive serviert, schon Kleinkinder durften beim „Tag der Bundeswehr“ auf Panzer klettern und durch Zielfernrohre von Gewehren gucken.

Dieser Entwicklung setzen wir unseren entschiedenen Widerstand entgegen.

Am 8. Oktober tragen wir unseren Protest in Berlin auf die Straße.

Kooperation statt NATO-Konfrontation,

Abrüstung statt Sozialabbau!

Umstellung von Waffen- auf zivile Produktion,

Schluss mit den Waffenexporten!

Kein Werben für‘s Töten und Sterben!

 

Wir treffen uns am 8. Oktober 2016 in Berlin um 12 Uhr am Alexanderplatz/Ecke Otto-Braun-Straße.

 

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„Nationalgarde“ – Nein Danke!

geschrieben von Cornelia Kerth

28. Juli 2016

 

 

In München läuft ein psychisch kranker 18-jähriger Deutscher Amok und erschießt neun Menschen, darunter sieben Muslime. Eines seiner Vorbilder war der norwegische Nazi und Massenmörder Anders Breivik.

Einen Tag später überfällt ein ebenfalls psychisch kranker Mann aus Syrien seine ehemalige Freundin mit einer Machete. Eine unter vielen Beziehungstaten wie es sie leider fast täglich irgendwo gibt.

Davor und danach verüben zwei junge Männer zwei Anschläge, die sie mit dem Terror des IS verbinden, und verletzen Menschen teilweise schwer.

Alle diese Taten sind entsetzlich, versetzen Menschen in Angst und Schrecken. Sie sind aber keine „blutige Anschlags-Welle“, wie Zeitungs-Seiten überschrieben werden.

 

Dennoch wird ab heute diskutiert, ob Deutschland eine „Nationalgarde“ brauche; es heißt, dazu gäbe es dazu konkrete Regierungspläne. Damit wird die Diskussion über den Einsatz der Bundeswehr im Inneren – angeblich von der Verteidigungsministerin vor zwei Wochen ad acta gelegt – neu befeuert.

 

Tatsächlich sind die Vorbereitungen dafür bereits weit gediehen. Das Konzept der flächendeckenden Zivil-Militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) Inneres und ein neues Reservistenkonzept der Bundeswehr sichern schon heute die Option auf den Bundeswehreinsatz im Innern ab.

Offensichtlich soll nun diese bisher in der Öffentlichkeit wenig bekannte Variante der Militarisierung popularisiert werden. Und was eignet sich dafür besser als das Versprechen der „Terror-Abwehr“ in Zeiten von Angst und Schrecken auf allen Kanälen?

Wir sagen NEIN zu dieser neuen Dimension von Militarisierung!

Gemeinsame Kommandos über Bundeswehr, Polizei, Verwaltung und zivile Organisationen halten keine Amokläufer und keine Selbstmordattentäter auf.

Es ist die verallgemeinerte Konkurrenz der modernen „Ellbogen-Gesellschaft“, die zur Verrohung der Menschen beiträgt und auch den Hass sät, der die Grundlage für solche Blutbäder  ist. Eine mörderische Ideologie – ob Breivik oder IS – liefert den Tätern einen „höheren Sinn“ für ihre Tat und ihren eigenen Tod.

Wer Sinn in seinem Leben findet, sucht ihn nicht im Tod. Der beste Schutz vor Amoklauf und Terror ist eine Gesellschaft, die allen Menschen ein menschenwürdiges Leben in Frieden ermöglicht. Das kostet vielleicht mehr als eine „Nationalgarde“, nutzt aber auch mehr.

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