5. Bundeskongress der VVN-BdA einberufen

geschrieben von Thomas Willms

27. November 2013

 

Der Bundesausschuss der VVN-BdA hat in seiner Sitzung am 22. September den 5. Bundeskongress der VVN-BdA einberufen. Er wird vom 30. Mai 2014 bis 1. Juni 2014 in Frankfurt am Main stattfinden und zwar im „Haus Gallus“. Es wird vielen Delegierten bereits bekannt sein, da wir dort den 65. Jahrestag der Gründung der VVN begangen haben.

Das Haus verfügt nicht nur über gute räumliche und technische Voraussetzungen, sondern ist mit uns auch historisch eng verbunden. Es wurde nämlich errichtet für die Durchführung des Auschwitz-Prozesses. Heute wirbt es für sich mit den sympathischen Slogans „Bau mit Vergangenheit für Veranstaltungen der Zukunft“ und „Wir machen Begegnungen möglich“.

 Beides soll sinngemäß auch für unseren Bundeskongress gelten. Auch wenn vereinsrechtliche Aufgaben zu erledigen sein werden, geht es doch um mehr: Aktivistinnen und Aktivisten zusammen zu bringen, um die Entwicklung unserer Vereinigung voran zu treiben. Kommunikation ist das A und O, weshalb die Tagesordnung voraussichtlich Elemente einer Zukunftswerkstatt aufnehmen wird, in der wirklich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas einbringen können. Dafür wird auch eine höhere Teilnehmerzahl angestrebt. Nicht nur Delegierte und geladene Gäste, sondern auch mehr interessierte Mitglieder als sonst können am Kongress (wegen der Versorgung mit Anmeldung) teilnehmen.

Der Delegiertenschlüssel wird gesenkt. Pro angefangene 50 Mitglieder kann 1 Delegierte/Delegierter gewählt werden, also mehr Delegierte als früher. Ersatzdelegierte müssen ebenfalls gewählt und gemeldet werden. Grundlage für die Delegiertenzahl ist die Zahl der zum Stichtag 31.12.2013 abgerechneten Mitglieder. Die Delegierten werden von den Kreisvereinigungen gewählt. Meldeschluss ist der 31. März 2014.

Um die Arbeit zu erleichtern, bittet die Bundesgeschäftsstelle darum, die Delegiertenmeldungen in den Landesvereinigungen zu sammeln und dann per E-Mail an das Bundesbüro weiter zu leiten. Die Meldung muss Name, Anschrift und die delegierende Kreisvereinigung enthalten.

Anträge zum Bundeskongress können auchvon den Kreisvereinigungen gestellt werden. Auch alle Anträge müssen bis zum 31. März 2014 abgegeben worden sein.

 

 

Die Hinrichtung von 16 politischen Gefangenen im Iran ist ein empörender Akt

geschrieben von Bundesausschusses der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist_innen:

21. November 2013

Im Iran sind am 26. Oktober  und 4. November insgesamt 16 politische Gefangene in unterschiedlichen Gefängnissen hingerichtet worden.

Dagegen protestiert die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes mit aller Entschiedenheit. Sie fordert den Iran auf, endlich mit den Morden an politischen
Häftlingen aufzuhören und zu einer Praxis zu gelangen, die der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte entspricht.

habibullah-gulperipur.jpg

Der politische Häftling Habibulla Gulperipur, hingerichtet am 26. Oktober

Unter den zuletzt hingerichteten Personen befanden sich der kurdische politische Gefangenen Şerko Moarefi  (34 Jahre), sowie Habibulla Gulperipur (30 Jahre) und Reza Ismaili (35 Jahre), zwei kurdische Politiker der PJAK (Partei des freien Lebens in Kurdistan). Beide waren vor  fünf Jahren auf Grundlage erfolterter Geständnisse in
unfairen Verfahren ohne angemessene Verteidigung wegen „Gottesfeindlichkeit“ zum Tode verurteilt worden. Auch nach der Verurteilung waren sie im Gefängnis immer wieder Folter ausgesetzt.

Die Namen der weiteren Hingerichteten sind bisher nicht bekannt. Bei ihnen handelt es sich um Angehörige der Bevölkerungsgruppe der Balutschen.

Reza Ismaili war zunächst zum Tode verurteilt, seine Strafe jedoch später in 25 Jahre Haft umgewandelt worden. Dass er nun hingerichtet wurde ist jenseits jeglicher rechtlicher Normen.

Iranische Menschenrechtsorganisation äußern große Besorgnis. Berichten zufolge sollen auch die Hinrichtungen der politischen Gefangenen Zanyar Moradi und Loghman Moradi im November vollzogen werden. Beide waren ebenfalls auf Grundlage erfolterter Geständnisse in unfairen Gerichtsverfahren ohne angemessene Verteidigung  wegen
„Gottesfeindlichkeit“ zum Tode verurteilt worden. Sie befinden sich aufgrund anhaltender Folter in schlechtem Gesundheitszustand. Auch bei vier weiteren sunnitischen Kurden könnte die Exekution zu einem baldigen Termin geplant sein.

Der neue iranische Staatspräsident Hassan Rohani hatte im Wahlkampf versprochen, dafür zu wirken die Minderheitenrechte anzuerkennen, einen Dialog mit kulturellen und religiösen Minderheiten zu suchen und rechtsstaatliche Verfahren zu entwickeln. Die jetzigen Hinrichtungen der kurdischen und balutschischen politischen Gefangenen sind
menschenverachtend und ein verheerendes Signal in die falsche Richtung.
Der Iran muss die Praxis systematischer Folter beenden und die Gesellschaft grundlegend demokratisieren. Folter und Hinrichtungen als Mittel der Lösung politischer Konflikte lehnen wir grundsätzlich ab.

Wir appellieren an die iranische Regierung, die geplanten Hinrichtungen von Zanyar Moradi und Loghman Moradi nicht durchzuführen.

Erfolgreicher Kongress in Sofia

geschrieben von Ulrich Schneider

16. Oktober 2013

,

Anfang Oktober tagte in der bulgarischen Hauptstadt Sofia der XVI. ordentliche Kongress der FIR. 45 Delegierte aus allen Teilen Europas, von Portugal bis Russland, von Dänemark bis Griechenland zogen eine Bilanz der erfolgreichen Arbeit der vergangenen drei Jahre und beschlossen Schwerpunkte der zukünftigen Tätigkeit.

Höhepunkte waren z.B. die Festveranstaltung zum 60. Gründungsjubiläum im Juli 2011 im Alten Rathaus von Wien sowie die Verleihung des Michel Vanderborght Preises im Festsaal des belgischen Parlaments 2013. Von großer Bedeutung war das Internationale Jugendtreffen „Der Zug der Tausend“ im Mai 2012 in der Gedenkstätte Auschwitz (gemeinsam mit dem Institut des Vétérans und der Auschwitz-Stiftung). Zwei wichtige Beiträge zur Geschichtsarbeit waren die Herausgabe der „Landkarte der nazistischen Konzentrationslager und Haftstätten in Mitteleuropa“ und die Eröffnung der Ausstellung „Antifaschistischer Widerstandskampf in Europa“ im Sommer 2013 im Europaparlament in Brüssel. Beide Projekte konnten ebenfalls mit dem Institut des Vétérans realisiert werden.Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der FIR-Konferenz
Die Ansprachen von Delegierten und Gäste zeigten, dass die FIR insbesondere durch die Aktivitäten ihrer Mitgliedsverbände und deren lebendigen Kontakte untereinander lebt. Dies wurde auch bei Treffen von Leitungsmitgliedern der FIR mit Verbänden in verschiedenen Teilen der Welt sichtbar.
Welche hohe Wertschätzung die Organisation in diesem Rahmen besitzt, zeigen Begegnungen des FIR-Präsidenten mit den Präsidenten der Republik Zypern, der Tschechischen Republik oder auch mit politischen Repräsentanten anderer Staaten. Schreiben und Grußworte befreundeter Organisationen gaben davon einen Eindruck. Der Vorsitzende der Sozialistischen Fraktion im Europaparlament und Parlamentspräsident der Bulgarischen Nationalversammlung, Sergei Stanishev, übermittelte eine ausführliche Grußbotschaft, in der er die Bedeutung der FIR unterstrich.
Neofaschismus und Rassismus sind für alle Mitgliedsverbände der FIR eine große Herausforderung. Vilmos Hanti (Ungarn), Präsident der FIR, wurde bereits mehrfach Ziel von Angriffen der extremen Rechten. Der Kongress forderte daher von der ungarischen Regierung, die Verfolgung der Täter mit größerem Nachdruck zu betreiben. In Griechenland zeigt sich die mörderische Dimension des Neofaschismus. Die Delegierten schlugen dazu internationale antifaschistische Initiativen vor. Gegen offene Geschichtsrevision und die Rehabilitierung der SS in den baltischen Republiken will die FIR gemeinsam mit antifaschistischen Kräften der Region im Frühjahr 2014 vor Ort demonstrieren.

Cornelia Kerth (VVN-BdA) wirbt für die Aktion gegen Waffen-SS Ehrungen im Baltikum

Cornelia Kerth (VVN-BdA) wirbt für die Aktion gegen Waffen-SS Ehrungen im Baltikum

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! – das ist auch heute Verpflichtung für die FIR. Daher rief sie alle friedliebenden Kräfte auf, einen drohenden amerikanischen Militärschlag gegen Syrien zu verhindern und sich für eine nichtmilitärische Lösung des Konflikts einzusetzen.

Bemerkenswert ist, dass bei diesem Kongress zwei Verbände zur aktiven Mitarbeit in die FIR zurückgekehrt sind, der tschechische Verband der Freiheitskämpfer und die italienische ANPI. Damit setzt sich die Tendenz der letzten Jahre fort, dass die FIR auch im siebten Jahrzehnt ihres Bestehens als aktive und notwendige internationale Dachorganisation ehemaliger Veteranenverbände und heutiger antifaschistischer Strukturen gesehen wird. Dazu wird das mit großer Einmütigkeit gewählte neue Leitungsgremium seinen Beitrag leisten.

Zum Abschluss des Kongresses organisierte die Bulgarische Antifaschistische Union eine Exkursion durch Sofia, unter anderem zum Grab und Geburtshaus von Georgi Dimitroff. Für die Delegierte des FIR-Kongress war es ein Anliegen, diesen großen Antifaschisten, dessen Auftreten vor dem Leipziger Reichstagsbrandprozess und auf dem VII. Weltkongress der Kommunistischen Internationale unvergessen ist, gemeinsam zu ehren.

http://www.fir.at/2013/10/07/erfolgreicher-kongress-in-sofia/#more-3580

„Hans-Frankenthal-Preis“ für Neofaschismus-Ausstellung

geschrieben von Stiftung Auschwitz-Komitee

2. Oktober 2013

,

E I N L A D U N G
Hamburg, im Oktober 2013
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
zur Verleihung des Hans‐Frankenthal‐Preises 2013 laden wir Sie und Euch alle herzlich ein:
Donnerstag,17. Oktober 2013, 18:30 Uhr
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg,
Lichthof im Altbau, Eingang Edmund-Siemers-Allee / Ecke Grindelallee
Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Staats‐ und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky durchgeführt. Das Gebäude ist mit dem Rollstuhl erreichbar. Der Eintritt ist frei.
In diesem Jahr erhalten den Preis:
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist_innen VVN‐BdA, Berlin
für ihre erneuerte Fassung der Wander‐Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“
http://neofa‐ausstellung.vvn‐bda.de/
„Zur Zeit arbeitet die Gruppe an der 6. Fassung der Ausstellung, die spätestens im Mai 2014 VVN_Ausstellung_Titelveröffentlicht werden wird. […] Es geht darum, diesen Aktivisten, Initiativen und Verbänden die Kreation von Ausstellungs‐‚Ereignissen‘ in kleinen und mittleren Städten zu ermöglichen. In der Regel gelingt es, Bürgermeister, Lehrer und andere Multiplikatoren einzubinden, die regionale Presse zu interessieren und insbesondere viele jüngere Menschen zum Besuch zu motivieren. Es ist das Ziel, mit Kontroversen um die Ausstellung in den Diskurs zum Thema Neofaschismus einzugreifen.“

und die
Bürgerinitiative Glinde gegen rechts
für die Fortführung ihres seit zwei Jahren beharrenden Protests gegen den Naziladen in 21509 Glinde
www.notonsberg.de
ʺ[…] der Protest wird bleiben. Und nein, es ist kein Kinderspiel, diesen aufrecht zu erhalten. Auch wenn so manch eine bunte Fahne, bunte Aktion darüber hinwegtäuschen mag, geht es hier um etwas Elementares. […] Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen, Verantwortung für die Bildung einer lebenswerten Gesellschaft, Verantwortung für unsere Geschichte. NS‐verherrlichende Symbole – aus welchen Gründen auch immer getragen ‐ , die mitten in unserer Gesellschaft plaziert werden sollen, dürfen nicht geduldet werden.“ Die BI „transportiert damit die Botschaft ‚keinen Rechtsradikalismus und keine Fremdenfeindlichkeit in unserer Stadt‘ in weite Teile der Zivilgesellschaft.ʺ
Die Preisträger_innen werden vorgestellt und geehrt, eingerahmt von jüdischen Liedern mit dem Musiker Lutz Cassel.
Im Anschluß besteht die Möglichkeit zum Kennenlernen und Plaudern bei einem Schluck Sekt oder Selters.

Morddrohung gegen antifaschistischen Redakteur

geschrieben von Bundesausschuss

26. September 2013

 

Die Redeaktion der Internetzeitung SeeMoz aus Konstanz bekommt immer wieder Post mit Drohungen von Nazis. Die Redaktion beschäftigt sich in ihren Beiträgen immer wieder mit der Naziszene im Raum Bodensee. Seit einigen Wochen sind es nicht nur mehr Briefe und Mails, die bei der Redaktion eintreffen, sondern der Ton hat sich deutlich verschärft. Waren es früher Beschimpfungen und Diffamierungen sind es jetzt Morddrohungen.

„Matthias Erzberger ging spazieren im Schwarzwald, Kurt Eisner, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Walter Rathenau bekamen ebenso die Luft nicht und die anderen Mitläufer  lernten auch nicht, nein, sie alle eilten zu Jahwe, Marx und Sigmund Freud. Deswegen achtet auf Eure Gesundheit. WIR sind immer dabei, ob beim Spaziergang, in der Kneipe, im Urlaub, hinten wie vorne, wir werden Euch das Fürchten wieder beibringen und das gesunde Leben!“

Diese Mail wurde von einem Absender mit der Adresse >safari4711@live.ca<  verschickt. Die Adresse verdeutlicht noch einmal die Drohung. Safari ist eine Großwildjagd, bei der Tiere oft nur aus Spaß getötet werden, 4711 ist der Name eines Parfüms, dieser Nummer steht dafür, dass alle die Mörder sein können.

Es gingen aber auch namentlich gezeichnete Drohungen ein. Günter Deckert, ehemaliger Bundesvorsitzender der NPD, schreibt an den Redakteur Holger Reile: „Aber, aber Herr Reile, warum wandern sie nicht aus, die Türkei, Rumänien, Kongo usw. lassen grüßen.“

Anlass dieser Hetz- und Mordmails ist ein Artikel über den stellvertretenden Kreisvorsitzenden der NPD Konstanz-Bodensee Armin Schrott. Seit seinem Beitritt zur NPD 1995 entwickelte er sich immer mehr zur treibenden Kraft der Naziszene in Süddeutschland. Wie gut er vernetzt ist, zeigen jetzt die vielen Mails, die die Redaktion von SeeMoz erreichen.

Unsere Solidarität gilt dem bedrohten Redakteur Holger Reile.

Keine Militärintervention in Syrien!

geschrieben von Bundesausschuss der VVN-BdA

23. September 2013

Friedensbewegung fordert eindeutige Distanzierung der deutschen Bundesregierung

Mit der Kooperation für den Frieden und andern Gruppen der Friedensbewegung lehnt auch die VVN-BdA eine Militärintervention in Syrien ab. Die Kriegsvorbereitungen müssen sofort gestoppt werden’

Die angestrebte Lösung zur Beseitigung der Chemiewaffen in Syrien verdient volle Unterstützung. Dieser Prozess darf nicht durch die Aufrechterhaltung der militärischen Interventionsdrohung gestört werden.

Wir fordern daher Bundeskanzlerin Merkel auf, die Unterschrift unter die Petersburger Erklärung zurück zu nehmen und jede Beteiligung an einer militärischen Intervention in Syrien öffentlich auszuschließen; keine weiteren Waffen in das Konfliktgebiet Naher und Mittlerer Osten zu exportieren und sich für einen Waffenstillstand einzusetzen. Es kann nur eine politische Lösung geben!

Sollte es dennoch zur militärischen Intervention kommen, rufen wir alle Menschen auf, sich an den Aktionen der Friedensbewegung um 17 bzw. 18 Uhr am Tage des Kriegsbeginns und am nachfolgenden Samstag zu beteiligen.

Die Bilder der Giftgasopfer in Syrien haben weltweit Entsetzen ausgelöst. Es muss geklärt werden, wer für diese Verbrechen verantwortlich Ist. Das Völkerrecht sieht vor, dass die Verantwortlichen durch den Internationalen Strafgerichtshof verurteilt und bestraft werden. Eine kriegerische Strafaktion, wie sie von den USA geplant ist und aktuell auch mit der Petersburger Erklärung von EU-Außenministern und der deutschen Bundesregierung getragen wird, wäre ein Bruch des internationalen Rechts. Ein militärischer Angriff bedeutet zudem eine weitere Eskalationsstufe in diesem Krieg. Die Folgen sind nicht kalkulierbar. Ein gewaltsamer „regime-change“, noch dazu von außen, wird möglicherweise zum Staatszerfall führen und keine nachhaltige friedliche Entwicklung Syriens ermöglichen. Wir lehnen Gewalt als Mittel der Politik ab. Eine als humanitär begründete militärische Maßnahme nach der UN-Konzeption ,,responsibility to protect’ ist abzulehnen. Sie kann weder verletzte Menschenrechte wiederherstellen noch die Lage der Zivilbevölkerung in Syrien verbessern. Im Gegenteil, eine Militärintervention führt zu noch mehr Toten, Verletzten und Flüchtlingen. Mit der Petersburger Erklärung unterstützt die Bundesregierung ein Vorgehen, das eine Militärintervention in Syrien im Bündnis mit der Kriegspolitik der USA nicht ausschließt.

– Wir appellieren mit Nachdruck an Bundesregierung und Parlament. einer Militärintervention in Syrien eine Absage zu erteilen.

– Wir fordern die Bundesregierung auf, den Luftraum für Militärflugzeuge mit dem Ziel Syrien zu sperren (wie schon von der österreichischen Regierung angekündigt).

– Wir fordern die Bundesregierung auf, die in der Türkei bereits stationierten Patriot-Raketen abzuziehen.

– Wir fordern die Bundesregierung auf, sich auf diplomatischem Weg für Verhandlungen mit allen Konfliktparteien einzusetzen und auf die lang geplante Genfer Friedenskonferenz zu drängen.

– Wir fordern die Bundesregierung auf, die Arbeit der internationalen Hilfsorganisationen im Kriegsland Syrien stärker zu unterstützen und einen weit größeren Teil der 4 bis 6 Millionen Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen.

 Es kann nur eine politische Lösung geben!

Damit diese gelingen kann, müssen alle am Konflikt beteiligten Parteien ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch kommen. Wir appellieren zudem an die friedensbewegten Menschen in Deutschland, die mehrheitlich ein militärisches Eingreifen ablehnen, sich an den Aktivitäten gegen eine militärische Intervention in Syrien zu beteiligen und die vielfältigen Erklärungen aus der Friedensbewegung zu verbreiten.

Eine Frage der Gerechtigkeit – Strafverfolgung von NS-Verbrechern

12. September 2013

, ,

Prozessbeginn in Hagen: der 92-Jährige Siert Bruins muss sich wegen der Ermordung eines niederländischen Widerstandskämpfers 1944 verantworten. Die „Zentrale Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen“  Ludwigsburg will nun nachlegen. Ermittelt wird gegen 30 ehemalige KZ-Aufseher des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Nun, nach knapp 70 Jahren, zeigt die deutsche Justiz langsames Interesse an der Strafverfolgung.

Im August 2013 veröffentlichte „neues deutschland“ eine Kolumne von Ulrich Sander, dem Bundessprecher der VVN-BdA, mit dem Titel „Strafe auch für Täter der Wehrmacht“. Darin schreibt er: „Die >>Operation Last chance<< könnte nun Abhilfe bei straflosen NS-Verbrechen und zur Wiederherstellung der Nürnberger Normen schaffen. Sie müsste allerdings alle Kriegsverbrecher einschließen. Vor Gericht gehören endlich auch die Kriegsverbrecher aus der Wehrmacht. Damit würde eine abschreckende Wirkung für Gegenwart und Zukunft erreicht.“

Bereits im Mai 2011 kam es im Prozess gegen John Demjanjuk, einem ehemaligen KZ-Aufseher von Sobibor 1943, zu einer Verurteilung von 5 Jahren Haft wegen 28000-facher Beihilfe zum Mord und setzte damit nach jahrzehntelanger Forderung der Strafverfolgung von NS-Verbrechern den Grundstein für weitere (Ad acta gelegte) Prozesse: ein Meilenstein in der Geschichte der deutschen Justiz.

In einem Rückblick wird deutlich, dass viele NS-Verbrecher unbehelligt weiterleben- und auch arbeiten konnten, beispielsweise in der Justiz. Auch die bis 1979 bestehende Verjährungsfrist für Mord und Völkermord trug maßgeblich zur Prozessverhinderung bei.

Dadurch ist es Ihnen (mit) ermöglicht worden einer Strafverfolgung zu entgehen. Diese Tatsachen kritisiert die VVN-BdA aufs Schärfste und fordert seit ihrer Gründung 1947 bis heute: Gerechtigkeit für die Hinterbliebenen und Angehörigen der NS-Opfer, Prozesse gegen die NS-Verbrecher und eine rechtskräftige Verurteilung.

Der Fall Demjanjuk zeigt, dass es selbst nach 70 Jahren wichtig ist,die NS-Verbrecher vor Gericht zu stellen, denn Mord- und Beihilfe verjährt nicht.

Nürnberg, Krupp-Prozess, Angeklagte

Aktionstag der VVN-BdA e.V. gegen die „Deutsche Stimme“ abgesagt wegen Hochwasser und Katastrophenalarm in Sachsen

24. Mai 2013

, ,

Riesa ist mit der NPD und dem Sitz des „Deutschen Stimme Verlags“ schon genug gestraftund bekommt nun weitere braune Brühein Form von Hochwasser ab. Am heutigen Montag ist auch in Riesa Katastrophenalarm wegen des Hochwassers ausgelöst worden.

Die VVN-BdA möchte möglichst vielen Menschen aus Riesa und ganz Sachsen die Gelegenheit geben, sich auf unserem Aktionstag gegen die NPD zu stellen. Das sehen wir im Moment als sehr schwierig an.

Damit die vielen Menschen im Landkreis Meißen sowie in ganz Sachsen die Möglichkeit haben, diese braune Brüheerst einmal aus ihren Kellern, Wohnungen und Häusern zu bekommen, wurde der für den 8. Juni geplante Aktionstag gegen die Deutsche Stimme auf den Spätsommer verschoben.

Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben

Die Organisator_innen teilen mit, dass sich die NPD aber auch das Landratsamt Meißen zu früh freuen, wenn sie denken, unser Anliegen habe sich damit in Luft aufgelöst. „“Wir werden im Spätsommer  in Riesa auf die Straßen gehen, unser Anliegen vor das Gebäude der NPD-Parteizeitung bringen und die Hütte dicht machen“, teilt Jens von der Demo-Orga mit.

Markus Tervooren, der Berliner Geschäftsführer der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten erklärt dazu: „Antifaschismus kennt keine Saison und Jahreszeiten. Unser Engagement für ein sofortiges Ende der neofaschistischen NPD dauert seit deren Gründung 1964 an. Wir kommen wieder und werden auch in den nächsten Wochen die „Deutsche Stimme“ nicht aus den Augen verlieren. Eins ist sicher-  (der) Apfel fällt bald vom Stamm“.

Solidarische Grüße an alle vom Wasser betroffenen Projekte und

Wagenplätze. Wir sehen uns im Spätsommer in Riesa, wenn es heißt: Die

Deutsche Stimme verstummen lassen Naziläden zu Baulücken!

Montag, 3. Juni 2013

 

Aktionstag der VVN-BdA in Riesa: Mit Benzin und Knattertones gegen die Deutsche Stimme

Wir freuen uns, „Benzin“ und „Knattertones“ am 8. Juni um 19 Uhr auf dem Riesaer Rathausplatz im Rahmen unseres Aktionstages gegen die „Deutsche Stimme“ begrüßen zu können.

SONY DSC

Die „Knattertones“ aus Berlin

Die „Knattertones“ sind eine Ska-Band aus Berlin, die über die Jahre einen ganz speziellen Stil aus Ska-, Punk- und Reggae-Elementen entwickelt haben. Geprägt wird die Musik von einer energetischen Rythmusgruppe, einem mitreisenden Gesangsduo und einem dynamischen Bläsersatz. Für den unverwechselbaren Sound sorgt nicht zuletzt die Orgel aus den 70’ern. www.knattertones.de Mit „Benzin“ kommt eine Punk-Band aus Ulm nach Riesa. Erfahrungen sind die Narben des Lebens, die gießen Benzin in Stücke und schon steht 2005 der „Soundtrack für dein Wochenende“ in den Plattenregalen. 350 europaweite Konzerte später, darunter Supportshows für Sum41, Sportfreunde Stiller, Donots und gemeinsame Touren mit Madsen, Itchy Poopzkid, Montreal und The Generators sowie zwei weitere Studioaufenthalte mit den Plattenergebnissen „Auf los geht’s los“  (2008) und „Streichholzschachtelmasterplan“ (2010) stehen Benzin endgültig mitten im Leben. www.meinbenzin.de

index Benzin

„Benzin“ aus Ulm

„Deutsche Stimme“ verstummen lassen

Aktionstag 8. Juni 2013 in Riesa

Der „Deutsche Stimme Verlag“ nimmt eine zentrale Stelle im Geflecht aus NPD und militanten Neonazis ein. Ihr Verlag gibt monatlich die Parteizeitung der NPD und zahlreiche weitere neofaschistische Schriften heraus. Sein Sitz in der Geschwister-Scholl-Straße beherbergt außerdem die Büros des Parteivorsitzenden Holger Apfel und des NPD-Chefhetzers Jürgen Gansel. In Riesa glaubt die NPD einen ruhigen Platz gefunden zu haben, um von dort aus Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus verbreiten zu können. Das nehmen wir nicht mehr hin. Wir warten nicht auf das NPD-Verbot, sondern werden unseren Protest vor die Haustür der NPD bringen.W_Anz_VVN_JW_Riesa_4c Wir fordern: • Keine Ruhe für Nazis und Rassisten! • „Deutsche Stimme“ zumachen! • NPD-Verbot jetzt! Ablauf: 10.30 Uhr Für Fahrradfahrer: Ab Rathausplatz entlang Stätten von Widerstand und Verfolgung des NS-Regimes 11.00 Uhr Für Zugfahrer: Sammelpunkt Bahnhof Riesa, von da aus gemeinsam zum Riesapark 13.00 Uhr Für alle: Sammelpunkt Parkplatz „Riesapark“ an der Rostocker Straße 14.00 Uhr Demonstration zur „Deutschen Stimme“ in der Geschwister-Scholl-Str. 4, dort Kundgebung 18.00 Uhr Kundgebung Rathausplatz u.a. mit Kerstin Köditz (DIE LINKE) Cornelia Kerth (VVN-BdA) 19.00 Uhr Antifa-Konzert Ab 10.00 Uhr: Infopunkt und Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ vor dem Filmpalast „Capitol“, Hauptstr. 72 a Flyer zum Aktionstag: W_VVN_Flyer_Riesa Hintergrundtext zu den Themen „Deutsche Stimme“, NPD und Verbotsverfahren und warum es gerade jetzt wichtig ist Stellung zu beziehen: Warum nach Riesa

Bundeskongress 2014 in Frankfurt/Main

8. Mai 2013

Zeit und Ort

Der 5. Bundeskongress der VVN-BdA wird voraussichtlich vom 29. Mai bis 1. Juni 2014 in Frankfurt/Main stattfinden.

„Nazis? Die würde ja nicht mal ich wählen!“

8. Mai 2013

 

AufkKame_A7neu

Plakat, Postkarte und Aufkleber zur Kampagne „nonpd – NPD-Verbot jetzt!“

Foto: Jutta Harnisch,

Gestaltung: graficz DesignAgentur 

Veröffentlicht 2009

Ältere Nachrichten · Neuere Nachrichten