hma-meldungen 21-2025
10. Oktober 2025
Aachen, AfD, Berlin, Ferhat Sentürk, Götz Kubitschek, Halle/Saale, Junge Freiheit, Offenbach, SeitenWechsel
Sentürk wirft hin
Aachen/Berlin. Der ehemalige Aachener AfD-Kommunalpolitiker Ferhat Sentürk will offenbar kein Rechter mehr sein. Auf dem X-Account, der auf Sentürks Namen läuft, steht nun: „Ich distanziere mich nicht nur von der AfD sondern insgesamt vom rechten Spektrum“. Vor geraumer Zeit hatte Sentürk noch Neonazi-Aufmärsche in Berlin und Aachen organisiert. Die letzte Demo im Berliner Stadtteil Friedrichshain kam aufgrund der Gegenproteste nur 100 Meter weit. Dort liefen bekannte Neonazis mit, und der Sänger der Rechtsrockformation „Kategorie C“ grölte ins Mikrofon. Einen Post, der auf die Parolen einging, die Neonazis auf seinen Demos gerufen hatten, kommentierte Sentürk mit den Worten: „Mit einer der Gründe wieso ich aufhöre“. Auf seinem Telegram-Kanal beklagte sich Sentürk am Sonntag über „gravierende Vorgänge“ in der AfD Nordrhein-Westfalens. So sei er Opfer „gezielter Desinformation“ und von Diffamierungen gewesen. Man habe ihn als „Teppichhändler“ bezeichnet. „Ich bedauere es zutiefst, dass ich mich einst von dieser Partei habe täuschen lassen“, heißt es dort (hma).
Vor dem „SeitenWechsel“
Halle/Saale. Die für den 8. und 9.November in der Messe von Halle/Saale geplante „alternative Buchmesse“ unter dem Namen „SeitenWechsel“ wirft ihre Schatten voraus. Der Leiter des extrem rechten Verlags Antaios, Götz Kubitschek, gibt auf seiner Internetseite bekannt, sich mit einem über 20 Quadratmeter großen Stand dort beteiligen zu wollen. Auf der von der Dresdner Buchhändlerin Susanne Dagen organisierten Messe werde die Szene „von Tichy über Kontrafunk und Junge Freiheit bis zu Antaios den großen Bogen aufspannen“, so Kubitschek. Rund 60 Aussteller werden dort erwartet. Bei den beiden großen Branchentreffen sei „man nicht mehr erwünscht, und bis auf ein, zwei Unerbittliche haben alle, die ich kenne, den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig längst den Rücken gekehrt“, so Kubitschek (hma).
AfD-Kreisvorstand amtsenthoben
Offenbach. Der AfD-Landesvorstand in Hessen hat den Vorstand des AfD-Kreisverbandes Offenbach-Stadt amtsenthoben. Es gibt „den Verdacht von finanziellen Unregelmäßigkeiten“, erklärten die beiden AfD-Landessprecher Robert Lambrou und Andreas Lichert gegenüber dpa. Der AfD-Kreisvorstand habe „nicht satzungsgemäß kooperiert“, so der Vorwurf. Ob sich die finanziellen Unregelmäßigkeiten bewahrheiten werden, sei aktuell Gegenstand einer Buchprüfung, habe aber nichts mit dieser Ordnungsmaßnahme zu tun. Die fehlende Mitwirkung sei die Ursache der Amtsenthebung. Die für den 4.Oktober angekündigten Delegiertenwahlen für den AfD-Landesparteitag am 8. und 9.November im osthessischen Neuhof und die Aufstellungsversammlung zu den hessischen Kommunalwahlen im März 2026 seien geplatzt. Dies habe alleine in der Verantwortung der damaligen Kreisvorstandsmitglieder gelegen. Man bereite nun eine Neuwahl des Kreisvorstandes Offenbach-Stadt vor. Es bestehe noch die Chance, fristgerecht eine Kommunalwahlliste für die Wahlen am 15.März 2026 einreichen zu können (hma).