Plakat, Postkarte und Aufkleber zur Kampagne „nonpd – NPD-Verbot jetzt!“
Foto: Jutta Harnisch,
Gestaltung: graficz DesignAgentur
Veröffentlicht 2009
8. Mai 2013
8. Mai 2013
8. Mai 2013
Das Plakat zeigt befreite Häftlinge des zum KZ Dachau gehörenden Außenlagers Allach am 30. April 1945.
Das Plakat wurde 2010 anlässlich der Geschichtskonferenz „Einspruch!“ veröffentlicht.
Gestaltung: graficz DesignAgentur
8. Mai 2013
8. Mai 2013
„Association of Persecutes of the Nazi Regime/Federation of Antifascists“
„Association des Persécutés du Régime Nazi – Fédération des Antifascistes“
„Asociación de los perseguidos por el régimen nazi – Liga de los antifascistas y las antifascistas“
„Associazione di perseguitati e combattenti contro fascismo – alleanza di antifascisti“
Niederländisch:
„Vereniging Vervolgten van het Regime Nazi – Bond van Antifascisten“
„Stowarzyszenie Przesladowanych prez Rezim Nazistowski – zwiacek Antyfaszystow i Antyfaszystek“
8. Mai 2013
30. April 2013
Antisemitismus, Geschichtspolitik, Rassismus
Im November 2012 veröffentlichte die Friedrich-Ebert-Stiftung ihre neueste Studie zum Weltbild der gesellschaftlichen Mitte. Unter den verschiedenen Aspekten rechtsextremer Einstelllungen erfreut sich der Chauvinismus gleich hinter der „Ausländerfeindlichkeit“ der höchsten Zustimmung bei den Befragten: 39,2 % der Befragten wünschen sich „endlich wieder Mut zu einem starken Nationalgefühl“, knapp 30 % fordern „ein hartes und energisches Durchsetzen deutscher Interessen gegenüber dem Ausland“ und 27,4 % wollen, dass, „Deutschland die Macht und Geltung zu verschaffen, die ihm zusteht“, oberstes Politikziel sein solle.
Wieweit diese Einstellungen mit der Militarisierung der Außenpolitik seit Beginn der 1990er Jahre einhergehen, wurde nicht untersucht, man kann einen Zusammenhang nur vermuten. Seit 1992 gibt es die „Verteidigungspolitische Richtlinie“: Deutschland wird dort verteidigt, wo der Zugang zu strategischen Rohstoffen gefährdet ist. Offiziell geht es natürlich vom Kosovo bis Afghanistan um Demokratie und Menschenrechte. Und ganz wie einst im Kaiserreich heißen die, die dafür sorgen sollen, dass am deutschen Wesen die Welt genese, „Schutztruppen“ …
1914 zogen begeisterte Deutsche in den Krieg: „Jeder Schuss ein Russ‘ – jeder Stoß ein Franzos’“ skandierten sie. Als das Kaiserreich nach dem 9. November 1918 am Boden lag, wurde ein Mythos geboren: Im Felde unbesiegt, sei die Reichswehr vom „inneren Feind“ zersetzt und bezwungen worden. Der berüchtigte „Dolchstoß“. Seitdem wurde Jagd gemacht auf alles „Undeutsche“. Seine höchste Zuspitzung erreicht dieses Feindbild im Konstrukt des „jüdischen Bolschewismus“.
Der Hass auf alles „Undeutsche“, auf Linke, Intellektuelle, Kosmopoliten, Juden, … einte fortan Monarchisten, Konservative, Deutsch-Nationale und schließlich Faschisten. Der unbedingte Wille, Deutschland doch noch zur Weltmacht zu machen und die Überzeugung, dass dafür zunächst das „Undeutsche“ ausgemerzt werden müsse, war eine wesentliche Grundlage für die erste Regierung, der Adolf Hitler als Reichskanzler vorstand und die sich mehrheitlich nicht aus Mitgliedern der NSDAP zusammensetzte.
Dass es den Faschisten gelang, die Mehrheit der Deutschen für Staatsterror gegen politische Gegner, für die zunehmende Entrechtung und Enteignung der Jüdischen Bevölkerung zu gewinnen und bis 1939 auf Weltkrieg und Völkermord einzustimmen, ist in hohem Maße der breiten Verankerung völkisch-nationalen Denkens geschuldet, wie es in Abwehr der emanzipatorischen Kraft der französischen Revolution entstanden ist und systematisch – vor allem in Preußen – verankert wurde.
Bis heute wird „Volk“ in Deutschland weniger als soziale Kategorie (der „3. Stand“), sondern als fiktive Blutsverwandtschaft und „Schicksalsgemeinschaft“ betrachtet. Schon wieder steht „das Deutsche“ nicht nur im Zentrum faschistischer Propaganda, sondern bestimmt auch die Haltung weiter Teile der gesellschaftlichen „Mitte“, wie aktuelle Studien belegen. Auch, weil führende Politiker aus Regierung und Opposition die gleichen nationalistischen Ressentiments bedienen.
Martin Bennhold, Jahrgang 1934, Professor für Rechtssoziologie an der Universität Osnabrück, geht in diesem grundlegenden Text aus dem Jahr 1996 der Entstehung und Entwicklung des spezifischen deutschen Begriffs von der Nation nach und erkennt in ihm eine noch immer virulente Wurzel des Faschismus.
30. April 2013
Auch achtzig Jahre danach bleibt das historische Datum des 30. Januar 1933 Ausgangspunkt des geschichtspolitischen Streits in Deutschland.
Hier ist zunächst dem totalitarismustheoretischen Mythos entgegenzutreten, demzufolge eine mehr oder weniger funktionsfähige Demokratie unter den Bedingungen der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre zwischen Extremisten von links und rechts zerrieben worden sei. Dem stellen wir die Frage nach den herrschenden Kräften der Weimarer Republik und ihren ökonomischen und politischen Interessen gegenüber. Welche Koalitionen, welche Optionen schienen ihnen zielführend?
Ursachen und Herkunft des Faschismus sind notwendige Bestandteile jeder Erinnerungsarbeit. Wir wollen mit unserer Konferenz in diese Debatte eingreifen:
Das Gedenken an die Opfer muss mit der Erinnerung an die Täter verbunden sein. Das heißt: Benennung der Schuldigen und Nutznießer an der Errichtung der Nazi-Herrschaft in Deutschland und an der Entfesselung des Krieges. Wer stellte die Weichen?
Die Erforschung der „Wurzeln des Faschismus“ muss auch nach den politischen und ideologischen Grundlagen der Massengefolgschaft faschistischer Herrschaft fragen. Wie konnte die „Volksgemeinschaft“ zum Erfolgsmodell werden, das den ganzen Krieg überstand?
Und schließlich, welchen Beitrag haben die politischen Parteien zum Weg in den NS-Staat geleistet, welche Alternativen gab es, wer stand dafür ein, woran scheiterten sie?
Es soll eine Veranstaltung sein, auf der – auch kontrovers – über die Geschichtsbilder zum Jahr 1933 diskutiert wird.
Freitag 28 Juni 2013 |
Thema |
ReferentInnen |
19.15 |
Eröffnung der Konferenz |
Elfriede Brüning/ Heinrich Fink
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19.30 – 20.30 |
Rassenkampf statt Klassenkampf. Ideologische und politische Grundlagen der Massengefolgschaft |
Kurt Pätzold, Sven Fritz
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20.30 – 21.30 |
Diskussion über die Thesen der Referate
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Samstag 29. Juni 2013 |
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9.15 – 10.45 |
Ein Führer wurde gesucht . Gesellschaftliche Kräfte für Hitler |
Otto Köhler, Hannes Heer
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11.15 – 13.00 |
Eine Demokratie schafft sich ab. Zur Rolle der bürgerlichen Parteien |
Ludwig Elm, Alexander Bahar
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14.15 – 16.15 |
Die Spaltung wurde erst im KZ überwunden. Niederlage und Widerstand der organisierten Arbeiterbewegung |
Klaus Kinner, Stephan Stracke
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16.30 – 17.00 |
Schlussfolgerungen für die aktuellen Aufgaben der VVN-BdA |
Regina Girod, Cornelia Kerth
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8. März 2013
Gedenkveranstaltung, Heuberg, KZ
Am 20. März vor 80 Jahren wurde das erste KZ in Deutschland eröffnet: Auf dem Heuberg bei Stetten am Kalten Markt in der Nähe von Sigmaringen.
In diesem KZ wurden zum Beginn der faschistischen Diktatur die bekannten Funktionäre der Arbeiterbewegung aus KPD, SPD und Gewerkschaften in „Schutzhaft“ genommen, das heißt monatelang gequält, um den zu erwartenden Widerstand auszuschalten.
Zum kommenden Jahrestag möchten wir an die Verbrechen der Faschisten erinnern und der Opfer und ihrer Qualen gedenken.
Deshalb laden wir herzlich ein zu einer
Gedenkfeier
für die Opfer des KZ Heuberg
am 23. März 2013
14 Uhr am Gedenkstein der SPD Baden Württemberg
in Stetten am kalten Markt
Treffpunkt für Ortsunkundige: 13.45 am Naturfreundehaus Donautal.
Dort besteht auch Gelegenheit sich nach der Feier zusammenzusetzen.
Busfahrt ab Stuttgart und Tübingen:
Weil Stetten schwer zu erreichen ist, wird es einen Bus ab Stuttgart und Tübingen geben.
11 Uhr ab Stuttgart Mahnmal
ca. 11.45 Uhr ab Tübingen.
Noch können wir den Preis für eine Fahrkarte nicht angeben,
bitten aber dennoch bereits jetzt um Anmeldung zur Busfahrt.
Einladungsflyer zum Weitergeben: