„Noch Fragen? Entnazifizierung jetzt! Unser Beitrag zum Klimaschutz!“

26. November 2009

Unter diesem Motto findet am 9. Januar 2010 das 15. Antifaschistische Jugendtreffen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) in Berlin statt.

Berlin-Kreuzberg, Statthaus Böcklerpark, Prinzenstraße 1, 10969 Berlin

Eintritt inkl. Konzert: 5 Euro

Mit zwei Veranstaltungsblöcken möchten wir am Nachmittag die Rechtsentwicklung in Europa beleuchten und gemeinsam erarbeiten, was Mensch aktiv im Betrieb, in der Schule, auf dem Dorf oder in der Stadt gegen Nazis tun kann, und herausfinden, was das Internet an Gefahren und Chancen nicht nur für AntifaschistInnen bietet.

Ein Schwerpunkt wird dabei die antifaschistische Mobilisierung gegen den alljährlichen Naziaufmarsch in Dresden am 13. Februar 2010 sein. Die VVN-BdA ruft dazu auf, sich an den antifaschistischen Protesten zu beteiligen.

Nach den Arbeitsgruppen und Workshops am Nachmittag werden wir in der abschließenden Podiumsdiskussion Gäste aus verschiedenen Europäischen Ländern und Israel begrüßen, die von der bedrohlichen Rechtsentwicklung in ihren Ländern berichten werden, und diskutieren, wie sich gemeinsame Gegenwehr entwickeln lässt.

Und gefeiert wird am Abend natürlich auch. Mit einem Konzert mit den Berliner Bands „Teds und Grog“ und den Rappern von „Schlagzeiln“, die ihr neues Album und auch noch einige Überraschungsgäste mitbringen.

Den ganzen Tag über werden zahlreiche Info-Stände der unterstützenden Organisationen und Gruppen wieder prima Möglichkeiten des Kennenlernens, der Information und zum Kontakte knüpfen bieten.

Eröffnung durch das Vorbereitungskollektiv

Infoblock zu den geplanten Gegenaktivitäten aus Anlass des Europäischen Naziaufmarsches am 13. Februar 2010 in Dresden. http://nopasaran.mobi/

Arbeitsgruppen / Workshops:

Training, Erfahrungen, Rechtliche Situation, Ängste und Aufklärung“

Massenblockaden in der Tradition des zivilen Ungehorsams sind eine Antwort auf die Polizeistrategie der Abschreckung und Einschüchterung durch restriktive Auflagen und Spezialeinheiten. In Hannover und Dresden gab es deshalb Versuche öffentliche Aktionstrainings zu behindern. Eine Rechtsanwältin wird die juristische Debatte um Blockaden erläutern. Eine Referentin wird von Erfahrungen mit Blockadeaktionen von Heiligendamm, Köln und Berlin berichten. Anschließend findet ein praktisches Blockade-Training statt. Veranstaltet von: AVANTI- Projekt undogmatische Linke (Berlin), www.avanti-projekt.de

Kreativ & erfolgreich gegen Nazis – Aktiv werden im Vorfeld“

Nazis sind meist nur zu stoppen, wenn sich massenhaft Menschen querstellen. Doch wie ist im Vorfeld das Bewusstsein für die Notwendigkeit zivilgesellschaftlichen Handelns gegen Neonazis zu wecken? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Aktion gegen Nazis gut läuft? Gibt es so etwas wie „Erfolgsfaktoren“, die sich verallgemeinern und allgemein anwenden lassen? In diesem Workshop sollen (lokale Handlungsstrategien) und Aktionsmöglichkeiten gegen Rechts vorgestellt, erarbeitet und diskutiert werden.

Referenten: Jan Duschek, ver.di und Ringo Bischoff, ver.di Bundesjugendsekretär, was-soll-politik.de, jugend.verdi.de

Neue Rechte Parteien in (Ost)europa. Unterschiede und Parallelen“ Neofaschistische Parteien und Organisationen haben europaweit seit 1990 immensen Zulauf, das haben unter anderem die Europawahlen 2009 gezeigt. Berichte von pogromartigen Übergriffen auf Roma und andere nationale Minderheiten z.B in Tschechien, Rumänien, Ungarn aber auch Italien sind an der Tagesordnung. In den ehemaligen Ostblockstaaten scheint dies auch eng mit Angst vor Verarmung und Vereinnahmung durch die Westeuropäischen Staaten verbunden zu sein. Stellen die neuen Pfeilkreuzler, Eisernen Garden, Schwarzhemden, aber auch die NPD die „Soziale Frage“ von rechts? Ist die „soziale Frage von rechts“ wirklich das verbindende Element oder gibt es da ganz andere Triebfedern?

Referent: Carsten Hübner, Journalist, Berlin, www.eurorex.info

Chancen & Risiken“

Der zweiteilige Vortrag vermittelt zunächst einen Überblick über die aktuelle Sicherheitsagenda der EU und Deutschlands. Schlagworte sind Vorratsdatenspeicherung, EU-weite Datenbank-Projekte, Grenzschutzagentur Frontex, Überwachungsgesetze und Überwachungstechniken. Im zweiten Teil schauen wir uns die Möglichkeiten des Internet und „Web 2.0“ für den politischen Protest an. Welche Gefahren im Hinblick auf den Datenschutz gibt es insbesondere für politisch Aktive, wie kann man sich selbst schützen und dennoch die Möglichkeiten nutzen? Und warum kann das Internet meist nur ein Teilinstrument sein, nicht aber die Basis eines Protests?

Referent: Ricardo Cristof Remmert-Fontes, Vorsitzender „Aktion Freiheit statt Angst e.V., Berlin, www.aktion-freiheitstattangst.org

Infos/Berichte aus den AGs und Workshops anschließend Podiumsdiskussion:

DiskussionsteilnehmerInnen: Carsten Hübner, Journalist, Berlin, VertreterInnen aus Österreich, Frankreich, Rumänien, Tschechien und Israel. Moderation: Gabriele Gün Tank, Integrationsbeauftragte Berlin/Tempelhof-Schöneberg

kult-anarcho-punk-folk aus Berlin www.teds-n-grog.de

mit Live-Band Rap zwischen Party, Pogo und Demo-Mob featuring „Love United“ Synthie-Rap/Berlin/Texas, www.schlagzeiln.de

2010 findet das 15. Antifaschistische Jugendtreffen der VVN-BdA statt, das wir mit unseren Bündnispartnern aus Gewerkschaften und anderen fortschrittlichen Jugendorganisationen (IG Metall Jugend, ver.di-Jugend, Die Falken, Freidenker-Jugend, SDAJ, solid, antifa bitterfeld / Buchenwald workcamp. MC Kuhle Wampe / Brigade Belfort…) seit Jahren gemeinsam durchführen.

Unsere Antifaschistischen Jugendtreffen sind zu einem wichtigen festen Bezugspunkt in der antifaschistischen Jugendarbeit geworden. Mit den antifaschistischen Jugendtreffen schaffen wir die Möglichkeit für Jugendliche, gemeinsam mit anderen antifaschistisch Engagierten zusammen zu kommen und Wissen zu erarbeiten, das auch im Alltag angewendet werden kann. Das Jugendtreffen vermittelt das Gefühl „nicht alleine zu sein / mal wieder Kraft zu tanken“, dass Antifaschismus weit mehr ist als eine Gegenbewegung und Rückhalt gibt, wenn es darum geht, für eine humane und gerechte Welt ohne Ausbeutung und Krieg, ohne Rassismus, für Toleranz und Frieden einzutreten!

Das Jugendtreffen finanziert sich wie auch in den vergangenen Jahren ausschließlich über Spenden der unterstützenden Organisationen und Einzelpersonen sowie dem Eintritt von 5 Euro / Person.

Wir freuen uns über Eure Teilnahme und Unterstützung beim 15. Antifaschistischen Jugendtreffen der VVN-BdA 2010 in Berlin.